Psychosomatik

Hintergründe einer ganzheitlichen Psychosomatik:

Eine Erkrankung stellt für viele Menschen eine schwere Belastung dar. Je nach Art und Ausprägung dieser werden bisherige Gewohnheiten oder Routinetätigkeiten häufig eingeschränkt oder sind gar nicht mehr möglich. In solchen Situationen werden wir oft auf uns zurückgeworfen, fühlen uns vielleicht einsam und isoliert und hadern mit dem Leben. Nicht selten kann uns eine Krankheit in eine persönliche Krise führen, die möglicherweise sogar existenzielle Züge annimmt.

Im Chinesischen bedeutet das Wort für „Krise“ zugleich „Chance“. Eine Krankheit zeigt auf, dass Dinge nicht passen – bei genauer Betrachtung meist sowohl im Inneren wie im Äußeren. Wir erhalten die Chance und werden manchmal auch vom Schicksal dazu gezwungen, innezuhalten und bisherige Überzeugungen, Glaubens- und Verhaltensmuster sowie Gewohnheiten, aber auch Umwelteinflüsse, denen wir ausgesetzt sind, zu beleuchten und auf ihre Stimmigkeit für uns zu überprüfen.

Auf diese Weise stellt die Auseinandersetzung mit einer Erkrankung einen manchmal schmerzhaften aber stets heilvollen Prozess des Bewusstwerdens unserer Selbst dar. In diesem werden wir auf- und herausgefordert genau hinzusehen und hinzuspüren was uns nährt und gut tut und was sich negativ auf uns auswirkt, uns nur Energie raubt oder schädigt.

Eine Krankheit bietet somit auch immer eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und Veränderung – Krankheit als eine Station der Weichenstellung auf dem eigenen Weg, für das weitere Leben.

Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass der Körper und die Seele (altgriechisch Psyche) untrennbar miteinander verbunden sind und sich dementsprechend gegenseitig beeinflussen.

Lange Zeit unterdrückte Gefühle, chronisch schwelende Konflikte sowie nicht verarbeitete Traumata lösen auf verschiedenen Ebenen unseres Körpers Stressreaktionen und Veränderungen aus. Bestehen diese länger kommt es zunächst zu funktionellen Störungen, welche später zu chronischen Beschwerden und Beeinträchtigungen führen und schließlich zu der Entstehung manifester körperlicher Erkrankungen beitragen können.

Im medizinischen Bereich gibt es hinsichtlich der gegenseitigen Wechselwirkungen von Körper und Seele einerseits das (eher vernachlässigte) Gebiet der Somatopsychologie (Einflüsse des Körpers auf die Psyche) sowie das der deutlich besser untersuchten und bekannteren Psychosomatik (Einflüsse der Psyche auf den Körper). Der von dieser sich heraus entwickelnde Forschungszweig der  Psychoneuro(endokrino)immunologie konnte eindrucksvolle Beweise für die Art und Weise dieser vielseitigen und komplexen Wechselwirkungen der Psyche auf den Körper (v.a. auf das Immun- und Nerven-, aber auch Hormonsystem) sammeln und dabei auch die positiven Auswirkungen einer Psychotherapie auf die veränderten Körperprozesse dokumentieren.

Aus dem Blickwinkel der neuen Physik ist alles Energie und miteinander verbunden. So ist auch Gesundheit nicht einfach die Abwesenheit von Krankheit, sondern immer ein Fließgleichgewicht. Durch das Berücksichtigen der verschiedenen Ebenen unseres bio-psycho-sozialen Mensch-Seins in der therapeutischen Arbeit und das hierdurch jeweilig mögliche Einwirken auf diese, ist es Betroffenen grundsätzlich möglich – in jeweils unterschiedlichem Ausmaß – an der Herstellung dieses Gleichgewichtes selbst aktiv mitzuwirken und somit den Krankheits- oder Genesungsverlauf, ggfs. ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung, positiv zu beeinflussen. 

Grundsätzlich gilt dabei, dass Heilung immer möglich ist – jedoch nicht immer machbar.

Heilung ist ein vielschichtiges Phänomen, sowohl auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene. Sowohl an der Entstehung einer Erkrankung wie auch deren Heilung sind in der Regel immer multiple Faktoren beteiligt. Heilung erfolgt auf einer Ebene, die wir mit unserem menschlichen Bewußtsein zumeist nicht erfassen können, die unser Körper jedoch kennt. Diesen Prozess können wir unterstützen. Der Arzt und Therapeut ist dabei ebenso wie jegliche medizinische Maßnahme oder Medikation nur eine Hilfestellung für den Patienten, diese ihm eigenen Kräfte in sich zu aktivieren und zuzulassen sowie Blockaden auf dem Weg dahin zu beseitigen.  

Ich sehe meine Aufgabe darin, Ihnen als ärztlicher Therapeut empathisch und auf Augenhöhe zu begegnen und Sie auf Ihrem individuellen Weg im Umgang und der Bewältigung Ihrer Erkrankung zu begleiten und zu unterstützen.